Vorschulkinderarbeit
Der Übergang vom Kindergarten in die Schule stellt für die Kinder einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Entwicklung dar.
Zuvor erklimmen sie allerdings die Vorstufe dieses Übergangs und werden „Vorschulkinder“, wenn sie ihr letztes Kindergartenjahr beginnen.
Uns liegt es am Herzen, den Kindern für ihre Vorschulzeit eine besondere Begleitung zu geben.
Deshalb stellen wir den Kindern jedes Jahr ein festes Team, bestehend aus zwei Erzieher/innen an die Seite. Dieses Team begleitet die Gruppe das ganze Jahr über.
Unsere Vorschularbeit beginnt damit, dass sich die Kinder zu Beginn ihres letzten Jahres gemeinsam mit dem Erzieherteam einen Namen für ihre Vorschulgruppe überlegen, den sie das Jahr über als Gruppe tragen. (z.B. schlaue Wölfe, Fuchsbande).
Zur Unterstützung dieser Gruppenidentifikation wird ein Accessoire passend zum Namen gestaltet, worauf die Kinder meist sehr stolz sind und es über die gesamte Vorschulzeit verwenden. (z.B. Wolfsmaske).
Die Kinder haben Zugang zum Vorschulkinderschrank, in dem sich altersentsprechende Regelspiele und Materialien befinden, die gerne eigenständig genutzt werden. Für das erste Buchstabeninteresse liegen von allen Kindern der Gruppe Namenskarten bereit, die oft zum ersten „Abmalen“ dienen.
Im ersten halben Jahr finden die gemeinsamen Vorschultreffen in größeren Abständen statt.
In dieser Zeit schauen wir, welche Bedürfnisse es in der Gruppe gibt. Wir versuchen vorhandene Fähigkeiten der Kinder auszuloten, um dann gezielt Lernsituationen zu schaffen, die den Kindern positive Entwicklungsmöglichkeiten für einen guten Schulstart bieten. Ob es Angebote sind, bei denen Konzentration und Ausdauer gefragt sind, Zahlen oder Sprachspiele, Sachthemen zu Körper, Tieren oder künstlerisches, zum Beispiel den eigenen Namen zu gestalten – immer steht absolut die Lernfreude im Vordergrund. Die Kinder sollen stolz auf ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten sein und ihr Selbstvertrauen stärken.
Zusätzlich zu den gemeinsamen Treffen wartet im Herbst noch eine besondere Aufgabe auf die Vorschulkinder. Sie üben die Sankt Martinsgeschichte ein und spielen diese nach dem Sankt Martinszug allen Zugbeteiligten vor.
Ebenso zeigen sie ihr schauspielerisches Talent noch einmal den „Schlossbewohnern“ der Senioreneinrichtung, mit denen wir regelmäßig im Austausch sind.
Auch beim Luciafest im Dezember dürfen sie die Lucia und die Sternenkinder darstellen.
Im letzten Halbjahr vor dem Übergang in die Schule wird die Schulkinderarbeit nochmal intensiver. Die Treffen der Vorschulkindergruppe finden in kürzeren Abständen statt.
Dabei werden Themen, Ausflugs- und Projektideen, die an den Wünschen und Interessen der Kinder orientiert sind, gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Zum Beispiel waren wir bisher im Theater, in der Vogelauffangstation, in der Zirkusschule, auf dem Bienenlehrpfad oder bei der rollenden Waldschule, auf dem Bauernhof und an anderen spannenden Orten, die die Kinder sich gemeinsam mit uns überlegt haben.
Darüber hinaus haben wir jährlich feste Ausflugsziele wie z.B. ein Besuch bei der Feuerwehr und der Polizei, sowie ein Vormittag Verkehrserziehung. Auch unsere Musik-Eva gestaltet oft für und mit den Vorschulkindern eine tolle, musikalische Projektwoche.
Die Schulkinderabschiedswoche mit Ausflügen, gemeinsamen Aktionen und einer liebevoll gestalteten Abschlussfeier bildet den Höhepunkt im letzten Kindergartenjahr.
Dazu zählt auch ein Ausflug an die Sieg. Hier bauen die Kinder aus Naturmaterialien kleine Boote mit Segeln aus Blättern. Auf diese schreiben wir die Wünsche der Vorschulkinder, die sie sich für den neuen Weg in die Schule überlegt haben. Dann werden die Boote mit den Wünschen zu Wasser gelassen und auf Reisen geschickt, damit sie in Erfüllung gehen.
An der gemeinsamen Abschiedsfeier mit den Eltern bekommt jedes Vorschulkind ein dick gefülltes Fotobuch über die ganze Kindergartenzeit und ein individuell gestaltetes Kuschelkissen als Erinnerung an die Mertener Schlossgespenster.